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Allgemein

Das Süddeutsche Kaltblut verkörpert das schwere Zugpferd.
Gezüchtet wird ein mittelschweres, leichtfüßiges Pferd mit vielseitiger Verwendbarkeit.
Der kaltblütige Typ steht auf korrektem trockenem Fundament und zeichnet sich aus durch taktsichere und raumgewinnende Bewegungen.
Schwerpunkte sind der Schritt und der Trab.
Einsatzgebiete sind das Fahren und das Ziehen im leichten und im schweren Zug.
Eine Eignung als zu reitendes Pferd wird angestrebt.
Auf ein ausgeglichenes Temperament, gute Umgänglichkeit, Hufgesundheit und Fruchtbarkeit wird Wert gelegt.
Eigenleistungsprüfung in der Zugleistung der Zuchthengste und Zuchtstuten sowie die Bewertung der Hengstnachzuchten bilden im Wesentlichen die Selektionskriterien.
Das Süddeutsche Kaltblut wird heute hauptsächlich in der Waldarbeit, in Freizeitgespannen und historischen Umritten und Fahrten verwendet.
Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Wesentlichen auf das bayerische Oberland und den Bayerischen Wald.
Bayern hat mit über 2.000 eingetragenen Zuchtstuten und ca. 115 anerkannten Hengsten das größte geschlossene Kaltblutzuchtgebiet in Deutschland.

Äußere Erscheinung:
Farbe: überwiegend Füchse mit hellem Langhaar, Braune; Rappen, Schimmel, Tiger

Typ und Ausstrahlung:
Erwünscht ist das Erscheinungsbild eines kräftigen, gut linierten harmonischen Kaltblutpferdes mit genügend Adel. Hierzu gehören ein trockener und ausdrucksvoller Kopf mit großem Auge, eine gut geformte, genügend lange Halsung, plastische Bemuskelung sowie trockene und korrekte Gliedmaßen. Zuchthengste und -stuten sollten über einen ausgeprägten Geschlechtsausdruck verfügen.

Körperbau:
Erwünscht ist eine mittellange sich zum Kopf verjüngende Halsung mit genügend Ganaschenfreiheit und wenig Unterhals; eine große und gut gelagerte Schulter, ein breiter, sanft auslaufender Widerrist, ein mittellanger, gut bemuskelter Rücken mit gutem Nierenschluss;
ausreichende Brusttiefe und -breite; eine lange, leicht geneigte, breite, kräftig und tief bemuskelte und leicht gespaltene Kruppe, insgesamt eine harmonische Rumpfaufteilung in Vor-, Mittel- und Hinterhand.
Trockene und klare Gliedmaßen mit ausgeprägten Gelenken; eine mittellange, straffe Fesselung in 45° Winkelung; harte, gleichmäßige Hufe mit möglichst dunklem Horn, das eine lange Gebrauchsfähigkeit erwarten lässt.
Außerdem eine korrekte, von hinten und vorn gesehene, gerade Gliedmaßenstellung; ein gerade gestelltes Vorderbein, gerade Zehenachsen und ein im Sprunggelenk mit 150° gewinkeltes Hinterbein.
Gleichmäßige, taktmäßige und raumgreifende Grundgangarten, der Schritt zeigt klaren 4-Takt, der Trab 2-Takt, losgelassene, energische, erhabene Bewegungen bei klarem Auf- und Abfußen, im Trab mit erkennbarer Schwebephase und Schub aus der Hinterhand, der aus aktiv arbeitender Hinterhand entwickelte Schub soll über einen locker schwingenden Rücken auf die frei ausgreifende Vorhand übertragen werden; natürliche Aufrichtung ("bergauf") soll erkennbar sein.
Erwünscht ist ein unkompliziertes, ruhiges, umgängliches, dabei leistungsfähiges und ausdauerndes Kaltblutpferd; lebhaftes, kontrollierbares Temperament; einsetzbar in Land- und Forstwirtschaft, in Brauchtum und Werbung; Einsatzmöglichkeiten als zu reitendes Pferd; Futterdankbarkeit, natürliche Fruchtbarkeit, Freisein von Erbfehlern, gute Hufgesundheit.

(Quelle: Landesverband Bayerischer Pferdezüchter)